Mit Dämmerschatten und Schleier formt der Südtiroler Dichter Anton Nagele ein ausgesprochen poetisches Szenenbild, dem Michael Aschauers fein gewobener fünfstimmiger Chorsatz mit so manch sanften Sekundzusammenklängen voll und ganz entspricht. Abgesehen von der Steigerung im Mittelteil, als durch die glühende Sternenpracht die nahende Heilige Nacht fühlbar wird, dominieren subtil abgestufte Piano-Schattierungen. Denn nach dem Glockenruf tritt auch die Nacht friedlich-mild und erfüllt von besonderem Glanz und Duft in Erscheinung. Das Chorstück ist als Auftragswerk für das „8. Gesamttiroler Wertungssingen“ 2022 entstanden.