„Die Geschichte des Exodus ist für mich ein Sinnbild des Übergangs – vom Stillstand zur Bewegung, von Angst zu Vertrauen. Sie erzählt von Menschen, die das Bekannte hinter sich lassen, ohne zu wissen, wohin der Weg führt. In Exodus wollte ich diesen inneren und äußeren Aufbruch hörbar machen: das Dunkel vor dem Schritt, das Drängen der Verfolger, die Stille vor dem Meer – und schließlich das Öffnen, das Befreit-Werden. Die beiden Orgeln stehen dabei für Kräfte, die einander entgegenwirken und zugleich bedingen: Widerstand und Hoffnung, Erde und Atem. In ihrem Wechselspiel entsteht ein Raum, in dem Bewegung möglich wird. Die Uraufführung fand im Münchner Liebfrauendom statt, doch das Werk ist für jede Begegnung zweier Orgeln oder zweier Spieler:innen gedacht – als klingende Erinnerung daran, dass Befreiung immer mit einem ersten Schritt beginnt.“
(Mathias Rehfeldt)