In Walderbach in der Oberpfalz geboren, wirkte Johann Jakob Kress – angesehener Komponist, Violinist, Kammermusiker und Konzertmeister – in vielfältiger Weise am Darmstädter Hof, den der musikbegeisterte Fürst Ernst Ludwig nach 1700 zu einem kulturellen Zentrum entwickelte. Im kompositorischen Schaffen von Kress bildete die Violine das Hauptinstrument; er schrieb aber auch einige Werke für Blockflöte.
Klare Strukturen, eine unmittelbar eingängige Melodik und virtuose Spielfreude kennzeichnen seine Sonaten für Altblockflöte und Basso continuo. Deren große Beliebtheit zeigt sich auch darin, dass sie zum Teil bekannten Komponisten wie Georg Friedrich Händel fälschlich zugeschrieben worden sind. Alle Sonaten eignen sich bestens für Konzert und Unterricht und bereichern Gewinn bringend nicht nur das Repertoire für Altblockflöte, sondern auch jenes für Violine, Querflöte oder Oboe – denn auch auf diesen Instrumenten lässt sich Kress‘ mitreißende Musik sehr gut spielen. Die vorliegende Neuausgabe enthält ein informatives Vorwort sowie hilfreiche Interpretationshinweise.